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Burg Hülshoff – Schaukasten Residenzprogramm 2022

Burg Hülshoff, © Münsterland e.V. / Philipp Fölting

Die Residierenden des gemeinsamen Residenzprogrammes der KHM und Burg Hülshoff – Center for Literature der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung präsentieren ihre Arbeiten und Projekte.

Samstag, 19. November, 16.15 Uhr, Burg Hülshoff
Schonebeck 6
48329 Havixbeck
Eintritt frei

In Blöcken von jeweils zwei Monaten haben die Residierenden Johannes Hoffmann, Yve Oh, Inga Fischer, Tobias Schulenburg, Paul Jennerjahn und Johanna Pigors – alle Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln – an Projekten gearbeitet, die auf die eine oder andere Art mit Literatur und Sprache verbunden sind. Dazu gehören Prosatexte und Gedichte, aber auch inter- und transdisziplinäre Projekte wie Videoarbeiten, Popsongs oder Printwerk. Der Schaukasten soll diese Arbeiten und die Residierenden feiern und vorstellen.

Am 19. November gibt es auf Burg Hülshoff, Havixbeck bei Münster ab 16.15 Uhr Lesungen, Screenings und ein installatives Konzert zu sehen.


Das Residenzprogramm ist eine Kooperation zwischen Burg Hülshoff – Center for Literature der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung und der Kunsthochschule für Medien Köln im Rahmen des Studienschwerpunktes „Literarisches Schreiben“ und wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Auch für das Jahr 2023 wird es für eingeschriebene Studierende der KHM wieder die Möglichkeit geben, sich für das Residenzprogramm zu bewerben.

Residierende:

Johannes Hoffmann (*1993) ist Songtexter, Produzent und Performer aus Köln mit Schwerpunkt auf experimenteller Popmusik. In seiner Arbeit befasst er sich mit Oberflächlichkeit und Sprache, Emotionalität von Klang und der Rolle von Popfiguren für Narration durch Musik. Als Jojo Moyen veröffentlichte er 2021 seine Debut-EP „Europa“. In den überwiegend deutschen Texten verschwimmen Persönliches und Klischee zu einem Wechselspiel aus Sehnsucht und Erinnerung.

Er ist außerdem Co-Founder des 2020 gegründeten Kölner Labels Safe Space Records, das sich auf die neue zeitgenössische Strömung von PopmusikerInnen konzentriert, die ihre Musik selber produzieren und performen.


Inga Fischer studierte Kunstgeschichte, Niederländische Philologie und Archäologie in Köln und Leiden (Niederlande). Seit 2017 ist sie für den Studienschwerpunkt Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln immatrikuliert. Im selben Jahr veröffentlichte sie die Erinnerungen der NS-Zeitzeugin Gerda Eisler Alles, woran ich glaube, ist der Zufall. Eine Jugend in Graz und Tel Aviv. Clio,Graz und gründete mit Kommilitoninnen die Anthologie KURZE, die sie bis 2019 herausgab. Im vergangenen Jahr erhielt sie das Künstlerstipendium NRW. In ihren aktuellen literarischen Texten beschäftigt sie sich mit der digitalen Transformation und der Vereinzelung der Gesellschaft.


Yve Oh, geboren 1994 in der ostasiatischen Wu-Sprachregion Huzhou, studierte Klangkunst und Film in Shanghai. Seit 2016 ist sie Studentin an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Sie interessiert sich für den Zugang zu Erinnerungen, für Mechanismen zur Entwicklung von Empathie und dafür, wie sich sinnvolle künstlerische Räume zwischen empfundenen Objekten und empfindenden Subjekten durch die Medien Sound, Video, Extended Reality und Interface entfalten.

Als eine Form des Widerstands gegen die offiziellen Narrative, die den chinesischen und globalen sinophonen Gesellschaften auferlegt werden, hat sich ihre Arbeit immer auf die Subjektivität marginalisierter Gruppen und Individuen konzentriert. Dabei erforscht sie Aspekte des Ungehorsams im Raum zwischen Spekulation und Realität, untersucht und dekonstruiert die Darstellungen human-ökologischer Beziehungen im zeitgenössischen Alltagsleben und in traditionellen Kulturen.


Paul Jennerjahn (geb. 1993) studierte zunächst Germanistik und Sozialwissenschaften in Hamburg und arbeitete nach Aufenthalten in Südostasien und in den USA als Lehrer. Heute lebt er als Autor in Köln und studiert Literarisches Schreiben an der KHM Köln. 2020 erhielt er den Friedrich Engels-Essay-Preis und für Auszüge aus seinem Romanmanuskript ein Stipendium zur Werkstatt für junge Literatur der Jugend-Literaturwerkstatt Graz. 2021 wurde er mit dem Bad Godesberger Literaturpreis ausgezeichnet und war Finalist beim 29. open mike und beim Feldkircher Lyrikpreis. Seine Erzählungen, Gedichte und Essays erscheinen in Zeitschriften, Magazinen und Anthologien, u.a. BELLA triste, JENNY, mosaik und KARUSSELL. Aktuell arbeitet er an einem Roman und einem Gedichtband.


Tobias Schulenburg (*1987) zeichnet und schreibt. Zeichnen tut er dabei schon irgendwie seit immer. Das erste Buch, das ihn dazu motiviert hat, selber zu schreiben, war Unendlicher Spaß von David Foster Wallace gewesen, das las er im Sommer 2011, gegen Ende seines Automobildesignstudiums. Damals rauchte er noch Kette und schaffte es vier oder fünf Zimmer in Pforzheim wortwörtlich zu zerrauchen. Diese Gewohnheit gab er dann 2015 dran, seitdem hat er circa 20 Kilo zugenommen, das ist aber auch okay, Gesundheit geht ja irgendwann vor. Er hat immer das Glück gehabt auch von Leuten umgegeben gewesen zu sein, die an ihn geglaubt haben. Das letzte interessante Buch, das er gelesen hat war No One Is Talking About This von Patricia Lockwood. Er blättert außerdem gerne zum Einschlafen in Bilderbüchern, er besitzt zwei. Für das Jahr 2022 nimmt er an den Residenzprogrammen von stadt.land.text NRW, dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Center for Literature Burg Hülshoff teil. Er hat 2012/13 und 2017/18 Hartz IV bezogen und studiert seit 2018 an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sein erster Gedichtband erschien 2020.


Nach ihrem Bachelor der Film- und Theaterwissenschaften an der FU Berlin studiert Johanna Pigors seit 2018 an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sie arbeitet als freiberufliche Regisseurin und Videokünstlerin und ist Teil des Performancekollektivs bite my tongue. Sie ist außerdem in unterschiedlichen Festivalkontexten zuhause, wie in der Kuration und Programmkoordination des Kurzfilmfestivals Köln, als auch für verschiedene Kinder- und Jugendfilmfestivals. Johanna Pigors wurde vom Performing Arts Program des LAFT Berlin durch ein eineinhalbjähriges Mentoringprogramm gefördert und war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und der Internationalen Schillertage Mannheim 2019. Im September 2020 nahm sie an der Sommerakademie der Nida Art Colony (Litauen) teil.

Editor — Juliane Kuhn
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