Im Rahmen der bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK ist der aktuelle Dokumentarfilm von Prof. Marcel Kolvenbach noch einmal im Kino zu sehen. Der Film entstand in künstlerischer Zusammenarbeit mit den KHM-Absolventinnen Reut Shemesh (Choreographie), Katja Rivas Pinzón (Bildgestaltung) und Tessa Langhans (Produktion).
In seinem neuen Film „Auf der Suche nach Fritz Kann“ folgt Prof. Marcel Kolvenbach den Spuren des ersten Mannes seiner Großmutter. Fritz Kann wurde 1942 deportiert und in Izbica von den Nazis ermordet – genau 9 Monate vor der Geburt des Vaters des Filmemachers. "Auf der Suche nach Fritz Kann" ist ein Film über Erinnerung heute und Erinnerung als aktive Entscheidung – in Zeiten des wachsenden Antisemitismus in Europa.
Der Film wurde beim Buenos Aires Film Festival 2022 uraufgeführt und startete nach einer erfolgreichen Festivaltour am 12. Januar 2023 in den deutschen Kinos. "Auf der Suche nach Fritz Kann" wurde beim Kinofest Lünen 2022 mit dem Hauptpreis "Lüdia" ausgezeichnet und war für den Deutschen Dokumentarfilm Musikpreis 2022 nominiert.
Marcel Kolvenbach, seit 2017 nebenberuflicher Professor für Dokumentarfilm an der KHM, entwickelte den Film in künstlerischer Zusammenarbeit mit den KHM-Absolvent*innen Reut Shemesh (Choreographie & Regie Tanz), Katja Rivas Pinzón (Bildgestaltung) und Tessa Langhans (Produktion).
Im Rahmen der bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK ist der Film in der Aula der Kunsthochschule für Medien Köln zu sehen. Im Anschluss an die Filmpräsentation führt die Regisseurin Martina Pfaff ein Gespräch mit Marcel Kolvenbach und weiteren Vertreter*innen des Filmteams.
LETsDOK 2023: Mit 350 Filmvorführungen, Workshops, Events, Filmgesprächen und Fachveranstaltungen an mehr als 220 Spielorten bundesweit richten der “Verein zur Förderung der Dokumentarfilmkultur” und seine regionalen Partner mit den Aktionstagen "LETsDOK" den Fokus auf die gesellschaftlich relevante und ästhetisch herausragende Dokumentarfilme. Neben Programmkinos finden auch Filmvorführungen auf Marktplätzen kleiner Dörfer, in Gärten, ehemaligen Synagogen oder Klöstern, an Flussufern, auf Häuserwänden, in einer Höhle und in U-Bahn-Unterführungen statt.
Zum Inhalt: Über Fritz Kann herrschte lange Zeit Schweigen in der Familie, kein einziges Foto verriet seine Existenz. Die Frage danach, wer Fitz Kann war, beschäftigt den Regisseur, seit er vor vielen Jahren in alten Familiendokumenten auf dessen Unterschrift stieß. Es ist die letzte Lebensspur von Fritz Kann. Die Suche nach dem Deportierten führt uns von einem ehemaligen Schlachthof in Düsseldorf auf eine Reise über Polen nach Argentinien und zurück, nach Ost-Berlin. Im Zentrum stehen die Begegnungen mit Zeitzeugen, Nachkommen und Historikern. Die Choreografie der israelischen Tänzerin Reut Shemesh schafft einen imaginären Raum, der die Lücken in der Familiengeschichte neu interpretiert. Schließlich trifft der Filmemacher auf Familienangehörige von Fritz Kann. Wird sich die ursprüngliche Frage seiner eigenen Herkunft mit Hilfe der Familienerzählungen der Familie von Fritz Kann beantworten lassen?
"Auf der Suche nach Fritz Kann" (2022, 100 Min.)
Regie und Buch: Marcel Kolvenbach; Bildgestaltung: Katja Rivas Pinzón (KHM-Absolventin); Choreographin: Reut Shemesh (KHM-Absolventin); Produktionsleitung: Tessa Langhans (KHM-Absolventin); Ton: Alexandra Yudina, Sugata Tyler; Schnitt: Maria Linden; Sounddesign: Wolfram Burgtorf, Paco Saval; Wissenschaftliche Beratung: Dr. Joachim Schröder; Produktion: publicnomad productions; Förderung: Film- und Medienstiftung NRW, BGAG-Stiftung Walter Hesselbach; Verleih: Realfiction Filmverleih