Date

Logo
Logo Text

Kölner Kongress 2024. Erzählen gegen die Krise – mit Studierenden der KHM

Daten, Algorithmen, Kunst: Die Kraft der Ästhetik gegen die Krise – Ausstellung und Diskussion mit sieben Studierenden der KHM.

Ausstellung 8. und 9. März / Panel, 9. März 2024, 16.30 Uhr, Foyer Funkhaus Köln
Raderberggürtel 40
50968 Köln
Mit Anmeldung / Eintritt frei

Welche Erzählungen helfen uns, die Krise besser zu verstehen? Und vor allem: aus ihr herauszufinden? Darum geht es in Vorträgen, Panels und in einer Performance am 8. und 9. März beim Kölner Kongress 2024, einer Veranstaltung von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur.


Daten, Algorithmen, Kunst: Die Kraft der Ästhetik gegen die Krise

Mit Anton Linus Jehle, Leon-Etienne Kühr, Sayaka Kuramochi, Alexandra Nikitina, Pedro A. Ramírez, Conrad Weise und Kjell Wistoff.


Ausstellung Freitag, 8. (18-21 Uhr) und Samstag, 9. März 2024 (10-19 Uhr)

Panel, Samstag, 9. März 2024 16.30 Uhr, Foyer Kölner Funkhaus

Eintritt frei, Anmeldung hier


Ein Gespräch über die ausgestellten Arbeiten und ihre Beziehung zu Kunst, Krise und Technologie. Die Diskussion vertieft sich in die Frage, ob Krise ausschließlich als negative Kraft betrachtet werden sollte oder ob sie nicht auch als kreative Chance fungiert: die Kunst beflügelt, den Künstler reizt und innovative Schöpfungen hervorbringt.


Die ausgestellten Installationen


„micromobility revolution“
von  Anton Linus Jehle

Der Künstler widmet dieses Werk den Opfern der Mikromobilitäts-Revolution von Paris (2018-2023). Ein Denkmal zu Ehren der 1474 E-Roller, die für die Störung unserer Gesellschaft gefallen sind.
The artist dedicates this work to the victims of the micromobility revolution of Paris (2018-2023). A monument in honor of the 1474 e-scooters, fallen for the disruption of our society.

„The infinitesimally large space in between“
von Leon-Etienne Kühr

Die interaktive Installation untersucht die Beziehung zwischen dem physischen Raum, den wir bewohnen, und den hochdimensionalen Einbettungsräumen, auf denen viele derzeitige generative KI-Modelle basieren. Welche Möglichkeiten gibt es, die Bilder unserer Lebenswelt in diese abstrakten Räume infinitesimaler Distanzen und berechneter Semantiken zu transferieren?
The interactive installation explores the relationship between the physical space we inhabit and the high-dimensional embedding spaces on which many current generative AI models are based. What possibilities are there to transfer the images of our everyday lives into these abstract spaces of infinitesimal distances and computed semantics?

„Ich war eine Waffe“
von Sayaka Kuramochi

Die experimentelle Arbeit nähert sich der Beziehung zwischen Gesellschaft und Technik mithilfe eines speziellen Kristalls, dem Rochelle-Salz, das auch unter dem Trivialnamen Weinstein bekannt ist. Dieser Kristall wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig sowohl in Mikrofonen und Kopfhörern verwendet, als auch während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und Japan in der Militärtechnik eingesetzt. Im künstlerischen Kontext wird das Material nun neu funktionalisiert und inszeniert und damit auch das Verhältnis zwischen Natur, Technik und Gesellschaft neu interpretiert.
The experimental work approaches the relationship between society and technology with the help of a special crystal, Rochelle salt, also known by the common name Weinstein. This crystal was frequently used in microphones and headphones in the first half of the 20th century and was also used in military technology in Germany and Japan during the Second World War. In an artistic context, the material is now being used and staged in a new way, thus reinterpreting the relationship between nature, technology and society.

VERA PES640001 STORY NO.3" und "TECHNO-BJÄRA"
von Alexandra Nikitina

Verändern sich durch Technologien wie Robotik und Künstliche Intelligenz, zusammen mit unserem Bestreben, ein digitales Bewusstsein zu schaffen, auch unsere tradierten Vorstellungen über das Leben, den Animismus, die Magie und Vitalität? Die KI-Textgeneratorin Vera und die Techno-Bjära sind zwei experimentelle Beispiele, die zeigen, wie sich unsere alten magischen Vorstellungen und unser persönliches wie auch kollektives Unbewusstes in den neuen Technologien fortschreiben.
Do human-made technologies such as robotics and artificial intelligence together with the ambition to create digital consciousness also absorb our subconscious ideas about life, animism, magic and vitality? The anachronistic AI text generator Vera and the Techno-Bjära are two experimental examples that show how our old magical ideas and our personal and collective unconscious are being perpetuated in the new technologies.

"Speech Bubbles & Bespoke Chatter"
von Pedro A. Ramírez

Die Klanginstallation dekonstruiert die Mechanismen der computerbasierten Stimmerkennung nach dem Vorbild der technischen Explosionszeichnung. Die Erfassung, Zerlegung und Manipulation sprachlicher Äußerungen in der präsemantischen Phase eröffnet verschiedene Möglichkeiten, den Menschen in der digitalen Sphäre aufzuspüren.
The sound installation deconstructs the mechanisms of computer-based voice recognition based on the model of the technical exploded view. The capture, decomposition and manipulation of linguistic utterances in the pre-semantic phase opens up various possibilities for perceiving the human in the digital realm.

"Embedded Politics"
von Conrad Weise und Kjell Wistoff

In der Arbeit Embedded Politics beantworten verschiedene Large Language Models den politischen Kompass-Test. Es wird verhandelt, wie digitale Tools den Bias des Internets übernehmen und möglicherweise verstärken und inwiefern Computer als Beurteilungsinstrument agieren sollten.
The work Embedded Politics prompts several Large Language Models to perform the political compass test, exploring how digital tools inherit and potentially reinforce the biases of the internet, challenging the role of the computer as a judging apparatus and prompting reflection on the algorithmic impact on socio-political landscapes.

"On the Difference in Rendering"
von Conrad Weise

Canvas Fingerprints als Operationale Bilder zeigen die invisuelle Infrastruktur der Extraktionslogik, auf der die fragile Grundlage des Internets beruht – sie enthüllen die Unordnung des digitalen Kapitals und stellen das heute vorherrschende technologischdeterministische Denken in Frage.
Canvas Fingerprints as Operational Images showcase the invisual infrastructure of the extraction logic of what the internet‘s fragile foundation is based on - they reveal the messiness of digital capital and question the prevailing technological deterministic thought of today.


Editor — Juliane Kuhn
Please wait