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Kölner Design Preis 2024

© Kölner Design Preis

Nominiert sind die Absolvent*innen Rike Hoppse, Hyeseon Jeong/Seongmin Yuk, Julia Jesionek, Alex Simon Klug/Kristina Lenz, Shuree Sarantuya.

Ausstellungseröffnung + Preisverleihung: Donnerstag, 21. November 2024, 19 Uhr (bis 1. Dezember), Museum für Angewandte Kunst (MAKK)
An der Rechtschule 7
50667 Köln
Eintritt frei

Der Kölner Design Preis gehört zu den europaweit höchst dotierten Auszeichnungen für Absolvent*innen von Design-Studiengängen und den damit verbundener Disziplinen. Prämiert werden innovative und herausragende Abschlussarbeiten der Kölner Hochschulen, die einen Beitrag oder Kommentar zu den Designfragen der Zukunft leisten. 2024 wird der Award zum 18. Mal vergeben.


Insgesamt wurden 43 Abschlussarbeiten von der ecosign – Akademie für Gestaltung, der Hochschule Macromedia, der KISD – Köln International School of Design, der Rheinischen Hochschule (RH) und der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) nominiert. Von der KHM sind 2024 beteiligt:


Rike Hoppse – Künstler*innenkabine, seit 2021 (Mobile Struktur, Rauminstallation)

Als Ort nachbarschaftlicher und temporärer Gemeinschaftsbildung, an dem sich künstlerische und soziale Praktiken begegnen können, bietet ein als „Künstler*innenkabine“ umfunktionierte Anhänger Raum für unterschiedlichste Aktivitäten. Der ehemalige rollende Blumenladen lässt sich unter anderem in eine Lesebühne, einen Workshopraum, oder ein Esszimmer verwandeln. Beim Rundgang 2024 bietet die Kabine neben der Möglichkeit zum Verweilen Waffeln, Workshops und Bücherwürfel. Spontane Cook-outs in der Küche sind willkommen!


Hyeseon Jeong / Seongmin Yuk – The Backpack of Wings, seit 2021 (Mixed-Media-Installation)

„The Backpack of Wings“ ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das die Kommunikation mit nicht-menschlichen Wesen untersucht. Inspiriert von neuen Tracking-Technologien für Wildtiere und Erdbebenmythen aus Ostasien, verbindet das Projekt aktuelle wissenschaftliche Forschung mit spekulativen Zukunftsszenarien: Mittels Telemetriedaten werden in naher Zukunft Naturkatastrophen vorhergesagt oder in ferner Zukunft Netzwerke entwickelt, die Tiere und Menschen digital miteinander verbinden. Diese Technologie könnte die Beziehung zwischen Mensch und Tier sowie den Umgang mit der Klimakrise neu definieren.


Julia Jesionek – Everythingness, 2024 (Animationsfilm, Rauminstallation)

Hinter einem roten Vorhang in einem rosaroten Haus verbirgt sich ein geheimer Garten. Die hier anwesenden Elemente – ein Springbrunnen, ein Schlüssel, ein Hufeisen, eine Schere, ein Schwert – entspringen einem autofiktionalen, animierten Kurzfilm über die transformative Kraft schwieriger Entscheidungen, innerer Konflikte und Schuldgefühle. Papier, das im Entstehungsprozess des Films verbraucht wurde, erhält als Pappmaché-Skulpturen neues Leben. Die immersive Installation unterstreicht den materiellen, haptischen Aspekt analoger Animationstechniken.


Alex Simon Klug und Kristina Lenz – The Hands Problem, 2023 (Betonguss)

In den Anfängen der KI-Bildgeneratoren diente die vermeintlich falsche Darstellung der Hand als Erkennungsmerkmal für ein generiertes Bild. Dieses sogenannte „Handproblem“ wurde in der Folge durch die Vorgabe von Bildgeneratoren wie DALL-E und MIDJOURNEY, dass eine Hand immer fünf Finger haben müsse, korrigiert und somit unser standardisiertes Denken der Maschine eingepflanzt. Die in Beton gegossenen Artefakte fangen ein Stadium der naiven Freiheit einer wachsenden „Intelligenz“ als Fossil einer sich rasch entwickelnden Technologie ein.


Shuree Sarantuya – Liminal Beings and Curse of Staged Atavism, 2024 (3-Kanal-Videoinstallation & Game Engine Content)

Zwischen zeitgenössischem Nomadentum und städtischer Wohnungslosigkeit wird das Camping für viele zu einer temporären Flucht aus den Zwängen des städtischen Lebens. Es ist ein kuratiertes Erlebnis, bei dem sich die Schönheit der Natur genießen lässt, ohne auf die gewohnten Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Die romantische Vorstellung von der Wildnis ist eine Nebenwirkung der Domestizierung, die monumentale Formen annimmt und als Bühne für diejenigen dient, die sich nach einer Dosis Atavismus sehnen.


Aus allen vorgeschlagenen Arbeiten wählte am 25. Oktober 2024 eine unabhängige Jury die Siegerprojekte aus. Die Namen aller Preisträger*innen werden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung und Ausstellungseröffnung am 21.11.2024 um 19 Uhr im MAKK bekannt gegeben. 


Der Kölner Design Preis wird mit 38.000 € großzügig von der Winkler-Stiftung gefördert. Der Sammler und Stifter Prof. Dr. Winkler hat den Award zur Nachwuchsförderung 2008 zusammen mit Prof. Michael Erlhoff, Gründungsdekan des Fachbereichs Design der Fachhochschule Köln (heute KISD – Köln International School of Design), ins Leben gerufen. Im Rahmen des Kölner Design Preis wird zudem ein Sonderpreis von KölnBusiness gekürt.


Die Ausstellung mit allen nominierten Arbeiten findet vom 22.11. bis zum 1.12.2024 im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) statt. Der Eintritt ist frei. Die Organisation des Kölner Design Preis und der zugehörigen Ausstellung erfolgt durch Studierende der KISD – Köln International School of Design.

Editor — Heike Ander

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