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35 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln

soundings #049 – Tintin Patrone

KHM
Tintin Patrone (Foto: Tintin Patrone)

Live-Performance als Dialog zwischen Maschine und Ziege, zwischen Musiker und Haustier auf Einladung der Klanglabors an der KHM.

Donnerstag, 26. Juni 2025, 20 Uhr, Aula
Filzengraben 2
50676 Köln
Eintritt frei

Tintin Patrones Live-Performance „Caprizaen“ verbindet Kunst und Technologie, indem sie die Live-Musik von Tintin Patrone mit suggestiven Projektionen aus den Speicherdatenbanken einer Roboterziege kombiniert. Diese Bilder erforschen die Tiefen der Einsamkeit und die ergreifende Sehnsucht nach verlorenen Verbindungen.

„Caprizaen“ dient als Untersuchung des idealisierten ländlichen Lebensstils und lässt sich dabei von der zeitlosen Weisheit inspirieren, die in den Märchen der Gebrüder Grimm und den Fabeln von Äsop enthalten ist.
Vor der rauen Kulisse von Samothraki, einer griechischen Insel, die von Ziegen übervölkert ist und auf der das Echo von Ziegenmeckern stärker widerhallt als menschliche Stimmen, wagt sich „Caprizaen“ in unerforschte erzählerische Gefilde vor und erkundet das komplizierte Zusammenspiel von Internetmetaphern, Verschwörungstheorien und den geheimen Absichten seiner tierischen Bewohner. Durch den Dialog zwischen Maschine und Ziege, Musiker und Haustier werden sie angeregt, über das empfindliche Gleichgewicht zwischen Einsamkeit und gemeinschaftlicher Identität, Tradition und Fortschritt nachzudenken.


Tintin Patrone ist eine deutsch-philippinische Sound- und Performancekünstlerin mit Sitz in Hamburg. Sie ist fasziniert von der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Musik, Kunst, Sound und experimentellen Ausdrucksformen. Ihre kreativen Arbeiten drehen sich um die visuellen Aspekte von Musik und die Art und Weise, wie persönliche und gesellschaftliche Verbindungen mit ihr hergestellt werden.
Durch die Einbeziehung von Robotern und künstlicher Intelligenz in ihre künstlerische Praxis stellt Tintin Patrone etablierte Vorstellungen von menschlicher Subjektivität und physischer Präsenz in Frage. Durch die Integration dieser technologischen Elemente möchte sie über veraltete Konzepte der „menschlichen Natur“ hinausgehen und neue Perspektiven entwickeln, die sich kontinuierlich mit den zeitgenössischen Fortschritten in Wissenschaft und Technologie weiterentwickeln.
Eine weitere tiefgreifende Inspirationsquelle, die Tintin Patrones künstlerischen Ansatz prägt, ist die Kultur von Vereinigungen und Kollektiven. 


Im Jahr 2009 gründete sie das Krachkisten-Orchester, 2012 den International MusicMotorcycleClub, eine regelmäßige Veranstaltung für Klangkunst und mobile Beschallung, und 2018 das Performance-Kollektiv The Ambassadors of Disappointment in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Zentrum in Guadalajara, Mexiko. 2021 eröffnete sie in Hamburg einen temporären asiatischen Imbiss namens german Rice, einen Ort für experimentelle Musik und experimentelles Essen. 2024 startete sie ein Projekt für eine Marschkapelle mit Bambusinstrumenten in Zusammenarbeit mit Musikern aus Deutschland und den Philippinen. Als Musikerin ist sie auf Festivals wie Skaņu Mežs (LV), Intonal (SE), Meakusma (BE), Unsafe&Sound (AT), Lacking Sound Fest (TW) aufgetreten und hat sich auf minimale Klangarbeit und drone-basierte Soloperformances spezialisiert, die von ihren Studien über Mikrotonalität und Kommunikation zwischen den Arten beeinflusst sind. Mit einer Posaune als Hauptinstrument und Modulationsgeräten baut sie akribisch Klanglandschaften mit anhaltenden Tönen und lädt die Zuhörer in kontemplative Atmosphären ein.

Editor — Juliane Kuhn
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