Am Ende ist das hier doch alles nur auf Zeit
Markus Busch
Specialist seminar
Peter-Welter-Platz 2, Seminarraum FF, 0.18
Die beliebteste Antwort auf die Frage "Für wen ist dieser Film?" ist: "Ja, äh, eigentlich so für alle." Schöner Gedanke, sollte man auch nicht gleich in die Tonne treten. Aber vielleicht für einen Moment beiseite legen. Zunächst schauen wir auf die kurzen Texte, die Ihr mitgebracht habt: Gedanken, Beobachtungen, Wünsche, Sorgen, wirre Notizen, Absichtserklärung, Gesellschaftskritik ... oder auch schon eine Synopsis oder ein Entwurf für einen Film, egal ob lang, kurz oder seriell. Es geht darum, aus dem, was Ihr notiert habt, Texte für Filme zu machen. Am Ende werden es Drehbücher sein (wenn Ihr schon eins in der Hinterhand habt, dann können wir uns auch damit beschäftigen). Vielleicht entsteht erstmal nur ein schönes Exposé oder die eine Seite, die Euch durch die weitere Arbeit trägt. Oder ein Gerüst, das stabil genug ist, um sich danach dem Chaos der Imagination hinzugeben. Das macht ein bisschen Arbeit: Zwischen den (Doppel-)Terminen (wir haben jeweils den Montag UND den Dienstag, um mit allem einmal durchzukommen) werden alle schreiben. Diese Texte gehen dann zurück in die Runde. Wir bewegen uns zwischen Struktur und Phantasie, zwischen dem absolut notwendigen Chaos und der äußerst hilfreichen Ordnung. Wir probieren Sachen aus und treffen Entscheidungen. Vielleicht stellen wir am Ende fest: Es ist nie alles für alle. Es ist nie alles für immer. Außer die Geschichten. Wenn wir sie so erzählen, dass sie gehört und weitererzählt werden.