Mit Studierenden der KHM. Performances, Vorträge, Lesungen, Klangskulpturen, Installationen.
Am 2. und 3. März wird das Deutschlandradio-Funkhaus zur Bühne für internationale Performances und zeitgenössischen Mediendiskurs. Deutschlandfunk und die Kunsthochschule für Medien laden zum zweiten Mal Autoren, Erzähltheoretikerinnen sowie Film-, Hörspiel- und Filmemacher nach Köln ein. In den Beiträgen der Studierenden der KHM, die aus verschiedenen Seminaren des letzten Wintersemesters (von Andreas Altenhoff, Daniel Burkhardt, Prof. Anke Eckardt, Prof. Hans W. Koch, Prof. Franziska Windisch und Tobias Yves Zintel) hervorgegangen sind, wechseln die Geschichten das Medium, werden Erzählformen hinterfragt, dekonstruiert und mit anderen Kunstformen zusammengebracht.
Eröffnet wird der Kölner Kongress am 2. März um 19.30 Uhr durch eine Keynote des Buchpreis- und Hörbuchpreisgewinners Frank Witzel und die Live-Feature-Performance „Marslandung in Riotinto“ der KHM-Absolventin Nieves de la Fuente Gutíerrez im Deutschlandfunk Kammermusiksaal.
Audio-Visuelle Performance: Eine Untersuchung von Sprache und Maschinen-Mensch-Interaktion.
Mit Jiyun Park, Camilo Sandoval und Andreas Niegl.
1) A Misunderstanding ist eine Untersuchung von Sprache und Maschinen-Mensch-Interaktion.
2) Durch Dekonstruktion von formeller Methodik wird ein kybernetisches System eingerichtet.
3) Wir stellen die Dichotomie von deterministischen und nicht-deterministischen Entscheidungen in Frage.
4) Die Performance bevorzugt Interpretation vor direkter Kontrolle.
5) Emergency!
6) Wir senden Signale um die latenten Beziehungen innerhalb des Netzwerks zu entdecken.
7) What about Hegel?
ab 11 Uhr und den ganzen Tag, Eingangsbereich und Warteraum
Hör-Station mit Beiträgen von Sophia Bauer, Nils Herzogenrath, Jiyun Park, Paula Pedraza, Sybella Perry / Dora Perry, Hye Young Sin.
Wissen wir, was eine Stimme vermag? Im Fokus stehen die politischen, performativen, und poetischen Aspekte von Stimme und Sprache.
Die Arbeiten der Studierenden, allesamt Kompositionen, die über Kopfhörer oder Lautsprecher gehört werden können, befragen das Phänomen Stimme in seiner Ambiguität; zwischen Wort und purem Laut, zwischen Intimität und Öffentlichkeit, zwischen Formen der Imitation und der Differenz.
13 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr, Foyer
Improvisierte Sprachperformance, die auf einem simplen Algorithmus basiert, beständig wechselt zwischen Beichte und Verhör, und in schneller Abfolge private und politische Äußerungen in ihre klanglichen Qualitäten auflöst.
15 Uhr und 16.30 Uhr, Freiraum
Was passiert, wenn Wort und Bild, Lesung und Performance aufeinandertreffen, wenn literarische Texte Signale aussenden und welche empfangen? Im Seminar "Literatur und Inszenierung" haben literarische und mediale Autor*innen Beiträge entwickelt, die beim Kongress "Erzählen in den Medien" erstmals vorgestellt und im weiteren Verlauf des Jahres bei Festivals aufgeführt werden, die den traditionellen Raum der Lesung verlassen.
1. Danila Lipatov "Händereisen"
2. Martin Baumeister "Reverberance"
3. Rike Hoppe "Kaskaden"
4. Inga Fischer "Tagundnachtgleiche"
5. Natalie Harapat „Tinder Tinder“
6. Max Höller "Häusner Räume"
7. Thomas Empl "Baseballschläger"
8. Manuel Cardero "T(r)agebuch"
Künstler*innen: Friedrich Boell, Nils Herzogenrath, Jiyun Park, Jessica Poon, Jazmín Rojas, Max Mauro, My Anh Chi Trinh, Bela Usabaev.
Die Ausstellung "Resonance as Speculation" präsentiert im Foyer sieben skulpturale Objekte aus Beton. Durch Klang mittels Tranducern in Vibration versetzt, beginnt das Material Beton zu schwingen und wird hörbar. Die Aktivierung des Mediums durch Klang eröffnet Parallelen zu sozialen sowie technischen Aspekten des Radios. Auch dieses wirkt in beiden Bereichen als Resonanzkörper. Audiovisuell wird bei den Betonskulpturen ein jeweils eigenes Narrativ formuliert, eine eigene Form der Erzählung. Mit der Kombination aus den Eigenschaften physisch/statisch, visuell/materialbasiert, auditiv/dynamisch können hierbei Informationen auf eine eigene Art und Weise übermittelt werden, die in anderen medialen Formen so nicht möglich wären.
Die Ausstellung ist in zwei Areale gegliedert, und . Einander ähnliche, methodische Ansätze treffen hier in ihrer jeweiligen Differenz räumlich aufeinander. Aus der Nähe erfahrbar wird das einzelne skulpturale Objekt präsent, zeitgleich fügt es sich kontinuierlich in eine vielschichtige hörbare Soundscape ein, bestehend aus klanglichen Überlagerungen aller Arbeiten. Klanglich handelt es sich jeweils um Eigenkompositionen der KünstlerInnen, gearbeitet wurde mit synthetischen Klängen und Feedback, Fieldrecordings wie auch mit arrangierten Aufnahmen u.a. mit der Stimme erzeugt.
Die skulpturalen Objekte entstanden im β-Lab der KHM im Rahmen des Seminars "Audiovisuelle Materialforschung I", das Prof. Anke Eckardt in Kooperation mit dem Architekten Frederik Ecke der transdisziplinären Forschungsplattform BAU KUNST ERFINDEN der Universität Kassel angeboten hat. Im Zentrum der praktisch experimentellen Arbeit des β-Labs steht ein prozessorientierter, selbständiger Umgang der Studierenden mit ephemerem und physischen Material.
UND
Freitag, 2. März, 20 Uhr, Kammermusiksaal
Live-Feature-Performance von Nieves de la Fuente Gutiérrez (Absolventin, Studium 2013-2016 an der KHM) und Raffael Seyfried führt in ein heute stillgelegtes Bergbaugebiet nach Andalusien, wo annähernd 5000 Jahre Bergbauaktivitäten Spuren bis zum Mars hinterlassen haben.
Mithilfe von Virtual Reality und Klang entsteht das Bild eines Ortes zwischen Industrie und Natur.