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Zum Auftakt: Fatima Kastner – Globalisierungsdiskurse und digitale Transformation

KHM
Fatima Kastner

Antrittsvorlesung zum neuen Lehrgebiet im Bereich Kunst- und Medienwissenschaften an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Mittwoch, 26. Juni 2019, 19 Uhr, Aula
Filzengraben 2
50676 Köln

Anlässlich ihrer Berufung auf die neu eingerichtete Professur „Globalisierungsdiskurse und digitale Transformation“, spricht Prof. Dr. Fatima Kastner in ihrer Antrittsvorlesung über ihre Lehre und Forschung an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Globalisierung und Digitalisierung beeinflussen nahezu alle Bereiche der sozialen Lebenswelt und stellen uns vor weitreichende Fragestellungen.  Welche Folgen für Gesellschaft, Ethik und Recht ergeben sich aus der Entwicklung von autonomen Robotern und unsichtbaren Maschinen, die sich in Form künstlicher Intelligenz (KI) an menschlicher Interaktion beteiligen? Was bedeutet diese technische Durchdringung der Kommunikation für das Selbstverständnis des Menschen? Welche Theorien können uns diesen globalen Wandel erklären? Inwieweit sind diese Diskurse selbst an der Fabrikation der digitalen Globalisierung beteiligt? Fragen dieser Art betreffen im Kern eine grundlegende sozio-technische Neukonfiguration der Moderne, auf die konventionelle Theorien bisher jedenfalls nur unzureichende Antworten gefunden haben. Ausgehend von diesen Überlegungen, entwickelt Kastner eine eigenständige Analysestrategie, in der sie klassische Theorien der Globalisierung aus kosmopolitischer, systemtheoretischer und neo-institutionalistischer Perspektive mit neueren kritischen Ansätzen zur Erforschung globaler und digitaler Phänomene aus praxistheoretischer, kulturwissenschaftlicher und postkolonialer Blickrichtung kombiniert und mit technik- und kommunikationstheoretischen Einsichten erweitert.


Die empirischen Arbeitsschwerpunkte, denen sich Kastner in ihrer Lehre und Forschung zuwendet, reichen hierbei von der Frage nach der Wirkweise und dem Deutungswandel universaler Menschenrechte in transnationalen, lokalen und digitalen Räumen bis hin zur Frage nach den Gefahren für Rechtstaatlichkeit und Demokratie, die sich etwa im juristischen Feld der richterlichen Entscheidungsfindung durch den Einsatz von Algorithmen und Big Data ergeben.


Prof. Dr. Fatima Kastner studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Soziologie an der London School of Economics and Political Science (LSE) und am Collège International de Philosophie (CIPh) in Paris, bevor sie an der Goethe-Universität zu Frankfurt am Main die Promotion und an der Universität Bielefeld die Habilitation erlangte. Von 2004 bis 2013 war sie am Hamburger Institut für Sozialforschung als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt. 

Anschließend war sie als Dozentin und assoziierte Professorin an den Universitäten Hamburg, Bielefeld und Bonn tätig. Seit 2018 ist Prof. Dr. Fatima Kastner Professorin für "Globalisierungsdiskurse und digitale Transformation" an der KHM.

Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurde Kastner unter anderem mit dem renommierten Adam Podgòrecki Preis durch das Research Committee on Sociology of Law (RCSL) der International Sociological Association (ISA) in der Kategorie “outstanding achievements in socio-legal research“ sowie mit dem „Early Career Award“ der deutschen Sektion der International Association for Philosophy of Law and Social Philosophy (IVR) ausgezeichnet.

Zu Kastners wichtigsten Publikationen gehören: Transitional Justice in der Weltgesellschaft. Hamburg: Hamburger Edition 2015. From Globalization to World Society. Neo-Institutional and Systems-Theoretical Perspectives. New York: Routledge 2015. Niklas Luhmann. Law as a Social System. Oxford: Oxford University Press 2008.

Editor — Juliane Kuhn
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