Der Debütfilm der KHM-Absolventin Steffi Niederzoll eröffnet die Sektion "Perspektive Deutsches Kino" der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2023.
Der erste abendfüllende Dokumentarfilm der KHM-Absolventin Steffi Niederzoll feiert seine Uraufführung bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2023.
„Sieben Winter in Teheran“ (2023, 97 MIn.) eröffnet die Sektion "Perspektive Deutsches Kino" der Berlinale und ist für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert.
Der Film zeichnet das Schicksal von Reyhaneh Jabbari nach, einer jungen iranischen Frau, die über die Landesgrenzen hinaus zu einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte der Frauen wurde. Der Dokumentarfilm wurde von der Kölner Produktionsfirma MADE IN GERMANY hergestellt, die Kamera führte die KHM-Absolventin Julia Daschner.
Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis, während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“: Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt.
In ihrem berührenden und erschreckend aktuellen Dokumentarfilmdebüt verwendet Regisseurin Steffi Niederzoll unter anderem originales Ton- und Bildmaterial, das aus dem Land geschmuggelt wurde. Der Film, für den die Holy-Spider-Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi Reyhaneh ihre Stimme lieh, macht die Ungerechtigkeit in der iranischen Gesellschaft sichtbar und porträtiert eine unfreiwillige Heldin, die im Kampf für Frauenrechte ihr Leben gab.
Steffi Niederzoll wurde 1981 in Nürnberg geboren. Sie studierte von 2001 bis 2007 an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Ihr Abschlussfilm "Lea" (Spielfilm, 2007, 43 Min.) wurde 2008 bei der Berlinale gezeigt. Ihre Kurzfilme liefen erfolgreich auf internationalen Festivals. Sie absolvierte mehrere Masterclasses und war Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in der Türkei. Neben ihrer filmischen Tätigkeit ist sie auch an interdisziplinären künstlerischen Arbeiten beteiligt.
Vorführtermine:
(Eröffnungsfilme der Sektion "Perspektive Deutsches Kino"
"Sieben Winter in Teheran"
Dokumentarfilm, 2023, 97 Min.
Nach sieben Jahren Gefängnis wird eine Studentin in Teheran wegen Mordes gehängt. Sie hatte in Notwehr gegen einen Vergewaltiger gehandelt. Für eine Begnadigung hätte sie ihre Aussage zurücknehmen müssen. Der berührende Film rollt den Fall neu auf.
Mit Reyhaneh Jabbari, Shole Pakravan, Fereydoon Jabbari, Shahrzad Jabbari, Sharare Jabbari
Regie: Steffi Niederzoll
Buch: Steffi Niederzoll
Bildgestaltung: Julia Daschner, bvk
Stimmen: Reyhaneh Jabbari, Zar Amir Ebrahimi;
Montage: Nicole Kortlüke
Dramaturgie: Sina Ataeian Dena
Musik: Flemming Nordkrog
Sound Design: Andreas Hildebrandt
Ton: César Fernández Borrás
Mischung: Jocelyn Robert
Szenenbild: Miren Oller Maske M. Gol
Regieassistenz: Stefan Kriekhaus
Produktionsleitung: Svenja Heinrichs
Producer: Eva Laass, Céline Loiseau, Sina Ataeian Dena
Produzent*innen: Melanie Andernach, Knut Losen
Koproduzent*innen: Laurent Lavolé, Gilles Sacuto, Miléna Poylo
Koproduktion: TS Productions, Paris Gloria Films, WDR
Redaktion: Jutta Krug
Produktion: Made in Germany Filmproduktion
Förderung: BKM, FFA-Mini Traité, Eurimages, Film- und Medienstiftung NRW, CNC, Région Ile de France in Zusammenarbeit mit CNC
In Zusammenarbeit mit Zebra Kroop Iran
Weltvertrieb: CERCAMON
Kontakt:
Made in Germany Filmproduktion
http://www.madeingermany-film.de