Der mit 1.000 Euro dotierte Autorenpreis geht an die Schriftstellerin und KHM-Studentin.
Die beiden Literaturpreise Irseer Pegasus gehen in diesem Jahr an Jennifer de Negri und Nadia Rungger. De Negri erhält den Autorenpreis, Rungger den Jurypreis. Die Preise sind jeweils mit 1.000 € dotiert. Zum Ende des gleichnamigen, dreitägigen Workshops wurden die Auszeichnungen am Sonntag in einem festlichen, öffentlichen Akt überreicht. Nun schon zum 26. Mal fand die Veranstaltung wie immer Anfang Januar im ehemaligen Benediktinerkloster Irsee statt.
Jennifer de Negri wurde in Günzburg, Schwaben/Bayern, geboren und wuchs dort auf. Heute lebt sie als Schriftstellerin in Köln und studiert seit dem WS 2021/22 im Schwerpunkt Literarisches Schreiben an der KHM. Die Autorin hat sich mit ihrem Text unter 221 Bewerbungen durchgesetzt. Sie wurde von ihren schreibenden Kolleg*innen, die am Workshop Irseer Pegasus teilnahmen, zur Siegerin gewählt. Zur Preisverleihung waren zahlreiche Literaturinteressierte gekommen.
De Negri hatte einen Auszug aus ihrem Gedichtzyklus „ein pilzgespinst“ vorgestellt. Im Fokus der Gedichte steht die faszinierende, uns Menschen weitgehend verborgene Welt der Pilze. De Negris Form des sogenannten Nature Writing, des literarisch-philosophischen Schreibens über Fauna, Flora und den Menschen als kulturgeprägtes Wesen in der Natur, besticht durch ihre Eigenständigkeit. Pilzwissenschaftliches Fachvokabular fügt de Negri zu Versen und Strophen, die das Geflecht dieser Lebewesen nachbilden. Dabei entsteht ein wunderbarer Sound, der „vibriert“ im „schwingel-swing“. Die weltumspannend vernetzte, kommunizierende, symbiotische Gemeinschaft der Fungi erweist sich als Patin für die Utopie einer wahrhaft sozialen Gesellschaft der Menschen.
Jennifer de Negri veröffentlicht Lyrik und Prosa. 2021 erschien ihr Lyrikband Triebe klimatischer Verhältnisse im SUKULTUR Verlag. Als Stipendiatin nahm sie an Festivals und Werkstätten teil (u.a. Neue Stücke aus Europa; Bayerische Akademie des Schreibens). Sie erhielt Preise (zuletzt: Postpoetry.NRW 2022) und Nominierungen für Literaturwettbewerbe (u.a. open mike; Literarischer März). Mit Leonie Hoh hat sie die queer-feministische Literaturplattform [OHNE PRONOMEN] gegründet.