Die Ausstellung HEUTE SCHON MORGEN präsentiert Arbeiten des deutsch-ghanaischen Künstlers und KHM-Absolventen bis 4. November.
Achte die Kraft der Gedanken – Sie sind das Fundament Deiner Wirklichkeit. (Nando Nkrumah)
Nando Nkrumah (*1979 in Kumasi, Ghana, lebt und arbeitet in Köln) lädt die Besucher*innen in der Austellung HEUTE SCHON MORGEN dazu ein, zwischen Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünften zu wandeln, und setzt den aktuellen dystopischen Zukunftsprognosen positive Utopien entgegen. Er verbindet persönliche Erinnerungen, Träume und Hoffnungen sowie Zukunftsvisionen des Afrofuturismus mit surrealistischen Elementen. Dabei lenkt der Künstler den Blick darauf, dass das Morgen bereits in unserer Vorstellungskraft beginnt, und betont die daraus resultierenden spekulativen Möglichkeitsräume.
Nando Nkrumah hat Industrial Design an der Folkwang Universität der Künste in Essen und an der National University of Singapore studiert. 2008 schloss er sein Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln ab, wo sein Fokus auf 3D-Grafik, Zeichnung und digitaler Malerei lag. Seit 2009 ist Nando Nkrumah in Ausstellungen in Deutschland, Spanien oder Ghana vertreten.
Mit dem Format New Perspectives eröffnen zeitgenössische Künstler*innen im Kontext der Sammlung des Max Ernst Musuems neue Blickwinkel auf den Surrealismus.
„Als ich aufgewachsen bin, gab es keine schwarzen Superhelden“, erinnert sich Nando Nkrumah. Auch schwarze Lego- oder Playmobil-Männchen vermisste er als dunkelhäutiges Kind in Deutschland. „Ich musste meine Superhelden selbst erfinden.“ Als Student an der Kunsthochschule für Medien Köln schuf er schließlich mit den ghanaischen Geschichten um den legendären Priester Komfo Anokye einen Superhelden, der aus der Vergangenheit in die Zukunft reist. Eine feine Bleistiftzeichnung von 2007 zeigt die Figur in einem fantastischen Gewand in tänzerischer Haltung.
Die „Sankofiction Concept Drawings and Paintings“ rund um Komfo Anokye seien Grundlage gewesen für alles, was folgte, erklärt der Kölner Künstler, der 1979 in Ghana geboren wurde und in Deutschland aufwuchs. Das Max Ernst Museum in Brühl zeigt ab Freitag unter dem Titel „Heute schon Morgen“ Werke aus verschiedenen Schaffensphasen, die Vergangenheit und Zukunft verbinden. Zu sehen sind bis zum 3. November Zeichnungen, Druckgrafiken, Ölgemälde und eine Videoarbeit. Hinzu kommen audiovisuelle Arbeiten sowie eine Skulptur, die auch als wandfüllender 3D-Scan zu sehen ist.
Nkrumah ist für seine ortsspezifischen Arbeiten in Museen oder an Denkmälern bekannt, mit denen er koloniale Strukturen offenlegt. Im Rahmen der Diskussion um die Restitution von Kulturgütern und die koloniale Vergangenheit Deutschlands hätten einige Museen erkannt, dass sie dort eine Leerstelle in ihrer Sammlung haben, sagt Nkrumah. Hier sei er oftmals dazu eingeladen worden, diese Lücke durch künstlerische Interventionen zu füllen. Die Ausstellung im Max Ernst Museum hingegen schaffe nun einen eigenen Raum, um seine Arbeiten als Teil der Sammlung zu begreifen.