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Suse Itzel, Maximilian Karakatsanis, Sandra Riedmair und Artiom Zavadovsky werden von der Jury des blicke – filmfestival des ruhrgebiets für ihre Filme ausgezeichnet.
Das 32. blicke – filmfestival des ruhrgebiets fand vom 20. bis 24. November in Bochum statt. Gleich vier Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln wurden bei der feierlichen Preisverleihung am 23. November für ihre Filme und Videoarbeiten ausgezeichnet. Die Mitglieder der Jury Cathrin Ernst, Fatima Çalışkan und Oliver Gather verliehen insgesamt vier Preise und eine lobende Erwähnung. Weitere Preise wurden von der Auswahlkommission und vom Festivalpublikum vergeben.
Suse Itzel erhält für ihren Diplomfilm an der KHM „Ich hätte lieber einen anderen Film gemacht“ (2024, 24 Min.) den mit 1.000 Euro dotierten aus-blicke-Preis. Für seinen ersten dokumentarischen Kurzfilm an der KHM „Confessions of Pia Antonia“ (2024, 14 Min.) erhält Artiom Zavadovsky den mit 500 Euro dotierten gender&queer-Preis, gestiftet vom Referat für Familie, Gleichstellung und Inklusion der Stadt Bochum. Der Fundstücke-Preis, jedes Jahr vergeben von der Auswahlkommission, dotiert mit 500 € und gestiftet vom Rotary Club Bochum-Hellweg e.V., geht an Maximilian Karakatsanis für seinen mittellangen Dokumentarfilm „Fasolakia" (2023, 39 Min.). Eine lobende Erwähnung in der Kategorie ein-blicke für Filme mit biografischem und/oder thematischem Bezug zum Ruhrgebiet erhält außerdem die KHM-Studentin Sandra Riedmair für ihren ersten Kurzspielfilm im Studium an der KHM „Teneriffa" (2024, 23 Min.).
Preise für KHM-Studierende mit Jurybegründungen:
Der aus-blicke-Preis geht an Suse Itzel für ihr KHM-Diplom „Ich hätte lieber einen anderen Film gemacht“:
Der Preis in der Kategorie 'aus-blicke' geht an eine Videoarbeit, die uns Zusehenden in die Verantwortung nimmt. Ein Film, der nicht verrätselt, sondern sucht – der Risiken eingeht und der künstlerischen Auseinander-setzung Raum gibt und sie filmisch zu vermitteln mag. Schatten und Lücken durchqueren die Räume, Gewesenes erschüttert die Regale. Kein Spuk: ein Trauma. Eine Zumutung, eine Forderung: Wir müssen sexuellen Missbrauch im familiären Umfeld benennen, wir müssen hinsehen und schützen. Wir verleihen den Preis einem Film, der uns in seiner künstlerischen Qualität überzeugt hat und dessen Notwendigkeit uns schmerzt.
Der gender&queer-Preis, gestiftet vom Referat für Familie, Gleichstellung und Inklusion der Stadt Bochum, geht an
„Confessions of Pia Antonia“ von Artiom Zavadovsky:
„Wie passen deine Kunst und mein Film zusammen?“ Eine Handvoll Kunststudierender entführt uns ins Wohnzimmer einer Frau, die weiß, dass man nur dieses eine Leben hat. Ohne große Umstände laden sie uns ein, die nie ausgestellten Bilder, die bei anderen Besuchen unter Laken verschwinden, in Betracht zu nehmen. Der gender&queer-Preis, gestiftet vom Referat für Familie, Gleichstellung und Inklusion der Stadt Bochum geht an eine Arbeit, die mit viel Humor, dabei präzise und unprätentiös Verhältnisse in den Blick nimmt und ermutigt, sich Ausdruck zu verschaffen und zu seiner Arbeit zu stehen.
Der Fundstücke-Preis, gestiftet vom Rotary Club Bochum, geht an „Fasolakia" von Maximilian Karakatsanis:
(...) Nicht viel braucht es in diesem hochkonzentrierten Film, um das Publikum auf eine Reise mitzunehmen. Die atmosphärisch dichten Bilder, gedreht auf 16mm-Analogfilm, setzen eine autobiografische Suchbewegung in Gang. Behutsam nähert sich der Filmemacher dem eigenen Großvater, der als Gastarbeiter von Griechenland nach Deutschland auswanderte. Die kluge Montage verknüpft Gestern und Heute, Herkunft und Fortgehen, Bleiben und Zurückkehren. In der Geschichte des Großvaters entfaltet sich die Geschichte einer Generation – die noch in den Enkeln fortwirkt, die sich heute, mit der Filmkamera, wieder auf die Suche nach den Großeltern machen. Der Film überführt die Fragen und Antworten auf beeindruckende Weise in Bilder, die Raum und Zeit lassen, nichts festlegen, niemanden bevormunden, und das Große eher im Kleinen, Unscheinbaren entdecken.
Eine lobende Erwähnung ging an „Teneriffa" von Sandra Riedmair:
In der Kategorie 'ein – blicke' möchten wir einen Film lobend erwähnen, der bei uns durch seine lustvolle Auseinandersetzung mit Einsamkeit einen Eindruck hinterlassen hat. Leichtgängig, witzig und klug wird das Spiel mit entschlossener Abgrenzung und skurriler Kontaktaufnahme an Belgiens — Pardon, Teneriffas - Hochhausküste erzählt.
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