Year: 2002 Length: 00:04:00 Categories: Film / TV / Video, music video
Der subtil entwickelte Plot erschließt sich über die subjektive Kamera, die den Zuschauer in die menschenleere Nacht des Kölner Stadtteils Ehrenfeld entführt. Der Blick tastet sich entlang an Wänden, Oberflächen, Nischen und Straßenschluchten. Die schwarz-weißen Bilder beschreiben eine Suche nach etwas in der Nacht vermutetem oder verborgenem. Rot eingefärbte Totalen der Umgebung bilden das zweite visuelle Element dieser Sequenz. Durch das Zusammenspiel der beiden Bildelemente entwickelt sich so ein abstrakter, geheimnisvoller Handlungsort. Das im Verlauf der Suche mehrmals als Animation eingebundene rote Icon taucht schließlich im Blickfeld der Kamera an einer Wand auf. Die Bilder werden farbig und der folgende Ort der Entdeckung ist eine hell beleuchtete Halle. Die Suche endet hier in hektischen Aufnahmen der zahlreich vorhandenen Icons an den Wänden. Die Bedeutung des roten Symbols wird ebenso offen gelassen wie die Bedeutung oder die Folge der Entdeckung. Das Bild bricht mit dem Ende der Musik abrupt ab. Die wabernden Bilder mit starker Körnung erzeugen die Stimmung von Traumbildern oder verschwommenen Erinnerungen. Sie öffnen Raum für eigene Interpretationen und Geschichten in Bezug auf das Suchen, das Finden, den Ort und die gesamte Handlung. Die zwei im Vordergrund stehenden Bildflächen erinnern an Gucklöcher oder den Blick durch ein Fernglas. Diese Assoziation wird jedoch durch die Zusammensetzung der verschiedenen Bildelemente zerstreut. Der Wechsel von identischen zu unterschiedlichen Bildern auf den vorderen Ebenen, und das Wechselspiel mit den im Hintergrund zunehmenden Vollbildern erzeugt eine rhythmische Bildkomposition. Die Dramaturgie der Bilder ist an der Struktur der Musik entlang entwickelt worden, ohne jedoch die kontinuierliche Steigerung parallel nachzuvollziehen. Die Zusammensetzung der 3 Bildebenen und die Proportion von Suchen und Finden geben dem visuellen Element eine eigenständige Struktur. Sie ermöglicht vielfältige Variationen in der Akzentuierung und eigenständigen Rhythmisierung des Bildes.
Collaboration:
Idee und Realisation: Olaf Geuer Musik von Nonplace Urban Field 2. Kamera: Laura Lehmus
Supervision:
Prof. Heide Hagebölling, Christin Bolewski
Authors:
Olaf Geuer
A production of the Academy of Media Arts Cologne.