Der kalifornische Regisseur Paul Thomas Anderson wurde mit den Filmen Boogie Nights (1997) und Magnolia (1999) in kurzer Zeit zum gefeierten Nachwuchsstar des amerikanischen Autorenkinos. Die Reaktionen auf seinen vorletzten Film waren dagegen verhalten. Punch-drunk Love ist, was die Erzählform und Besetzung angeht, kein unkonventioneller Film. Hat Anderson mit einer linearen, einfachen Geschichte und mit der Besetzung von Adam Sandler die Erwartungen der Kritiker enttäuscht? Begegnete man deshalb seinem Film mit Indifferenz oder ist Punch-drunk Love tatsächlich hinsichtlich filmischer Form und Sujet ein unbedeutender Film? Angesichts der unbestreitbar herausragenden Qualität seines bisherigen Werkes und im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Filmemachers ist es unerlässlich, auch Punch-drunk Love einer genauen Prüfung zu unterziehen. Ich meine, Anderson schafft durch die Anpassung an eine konventionelle Erzählweise einen Kommentar zu dem Phänomen der ungemein erfolgreichen Adam-Sandler-Filme. Gleichzeitig verfeinert er in seinem Fokus auf eine Figur die audiovisuellen Darstellungsmittel eines psychischen Innenlebens. Mit dem Ziel, eine Grundlage für weitere kultur- und filmgeschichtliche Fragestellungen zu schaffen, möchte ich Punch-drunk Love einer umfassenden filmwissenschaftlichen Analyse unterziehen und Interpretationsansätze anstellen, die dazu beitragen, die Themenfelder des Regisseurs zu erkennen.
Collaboration:
Autorenschaft und Recherche: Max Wallraff
Supervision:
Prof. Thomas Bauermeister, Prof. Zilvinas Lilas, Stefanie Stallschus (MA)
Authors:
Max Wallraff
A production of the Academy of Media Arts Cologne.