Die Installation „Monokroms, EntwederOder“ besteht aus einem Monitor, eingelassen in eine Fernsehkommode, auf dem eine laufende Diskussion zwischen vier Puppencharakteren zu sehen ist. Gegenüber steht ein Couchtisch, dessen Oberfläche eine Glasscheibe bedeckt. Unter ihr befindet sich ein Lageplan mit kurzen Titeln zu verschiedenen Geschichten. Auf dem Tisch steht eine Spielfigur. Gruppiert um den Tisch stehen eine Reihe kleiner Klapphocker. Mittels der Spielfigur in Form eines miniaturisierten Fernsehturms können die Zuschauer von dem Couchtisch aus diese Geschichten anwählen und gemeinsam mit den Puppen verfolgen. Die Puppen wiederum reagieren auf die Geschichten und versuchen sie auf ihre Weise in ihren Diskurs einzuschleifen. Solange man die Spielfigur nicht bewegt, verfolgen die Puppen ihre eigene Diskussion. „Monokroms“ ist ein interaktiver Film darüber, wie Erfahrungen – ob unmittelbare oder vermittelte – unsere Art zu Denken konstituieren, und wie einmal erworbene Vorstellungen unsere Rezeption beeinflussen. Der Film spielt auf zwei ineinander verzahnten Ebenen: einer diskursiven, in der die vier Puppencharaktere („Arbeiter“, „Mädchen“, „Hund“ und „Mrs. Spock“) ihre Herkunft und Karriere diskutieren und Fragen wie „Popularisierung-oder-Hebung-des-Niveaus?“ oder die geheime Sehnsucht, nach Transzendenz mit der Forderung nach Aufklärung unter einen Hut bringen zu können, besprechen. Die zweite Ebene stellt dieser Diskussion 29 Geschichten aus der Welt gelebter Erfahrung gegenüber, in denen sich modellhaft und idealisiert die Themen der Diskussion widerspiegeln. Das Mobiliar, halb Fernsehschrank und Wohnzimmergemütlichkeit, halb Kasperltheater für ein „kleines“ Publikum, verleiht trotz aller Vertrautheit auch Distanz. Der konstruierte Widerspruch zwischen Inhalt und Form, Kontext und Situation, Reduktion und Narration wird dazu eingesetzt zwei Bedürfnisse gegeneinander auszuspielen: das spontane Bedürfnis sich auf die Charaktere und ihre Geschichten einzulassen, sich zu engagieren, gegen den Kontext bedingten Wunsch nach Distanzierung, Formalisierung und interesselosem Wohlgefallen.