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WAVING – Ausstellung von Studierenden im Pumpwerk Siegburg

Interaktive Klanginstallationen, Klangskulpturen und ein Audiowalk im ehemaligen Pumpwerk des Kunstvereins Rhein-Sieg-Kreis.

Ausstellungseröffnung: Samstag, 29. Januar (bis 18. März 2022), 16 Uhr, Pumpwerk Siegburg
Bonner Straße 65
53721 Siegburg
info@kunstverein-rheinsieg.de

Mit Arbeiten von

  • Corinna Duschl
  • Caspar Etti
  • Joshua Gutowski
  • Jeesoo Hong
  • Duhyoung Kim
  • Soojin Ok
  • Kihuun Park
  • Hye Young Sin
  • Farah Wind


Die neun Studierenden des KHM-Seminars "in situ_in between" (Prof. Frauke Eckhardt) bespielen das ehemalige Pumpwerk des Kunstvereins Rhein-Sieg-Kreis mit interaktiven Klanginstallationen und raumbezogenen Klangskulpturen sowie einem Audiowalk.

In intensiver Auseinandersetzung mit dem Medium Klang und der vorhandenen Soundscape (akustische Klanglandschaft) wurden alltägliche, gesellschaftliche, geschichtliche und architektonische Aspekte des Kunstvereins künstlerisch untersucht und in heterogenen Schwerpunkten ästhetisch verdichtet.

Die präsentierten audiovisuellen Arbeiten eröffnen Möglichkeiten zur sensorischen Erkundung des Raums und der Reflexion des individuellen Standorts, sie übersetzen zeitliche Spuren in erweiterte Sinn-Zusammenhänge, interpretieren und inszenieren den realen Raum mittels Fiktion oder erforschen Aspekte der Körperlichkeit von Architektur.


Die Ausstellung WAVING lädt mit einem Winken dazu ein, die Klänge des ehemaligen Pumpwerkes zu entdecken und vielleicht auch sein eigenes Hören neu kennenzulernen.

Corinna J. Duschl: du bist in mich eingetreten

Die Arbeit "du bist in mich eingetreten" denkt über das Pumpwerk als ein Organ der Stadt Siegburg nach und begreift das Gebäude als aktiven Körper. Der erste Teil der Arbeit I Hohlvenen gibt dem Gebäude einen Puls und verdeutlicht die Rhythmen, die dem Gebäude bereits inne liegen. Der zweite Teil II Magengrube beschäftigt sich mit dem Prozess der Zersetzung dieses Körpers durch Zeit, Stein und Wasser. Steine der Sieg reiben entlang der Wände, erzählen dabei etwas über ihre Materialität und über die Materialität des Pumpwerks.


Caspar Etti: Rauschen
"Rauschen" ist ein interaktives Soundobjekt in Form eines Ohrensessels, welches den Besucher dazu einlädt, es sich mit Blick auf die Straße gemütlich zu machen und ganz dem Rauschen der Straße, welches maßgeblich unsere akustische Umgebung beeinflusst, aber im Alltag weitesgehend ausblenden wird, hinzugeben.
Das ansonsten meist unangenehme Störgeräusch schafft eine beruhigende Atmosphäre. Rauschen ist eines der ersten Dinge die wir als Säugling im Bauch der Mutter wahrnehmen und auch nach der Geburt wirkt es beruhigend auf uns. Erst mit zunehmendem Alter fangen wir an es als störend wahrzunehmen. In diesem Sinne regt „Rauschen“ Überlegungen zum Blick auf die Wahrnehmung dieses und anderer Geräusche an.


Joshua Gutowski: Condensation

"Condensation"erzählt die Geschichte des Wassers in diesem Raum. Eine Erinnerung, die das klangliche Umfeld mit den architektonischen Spuren einer Pumpstation zusammenführt, nicht explizit, eher verschwommen und in der Peripherie. Ein Mythos, der eine fragile Beziehung, einen Machtkampf und eine Metapher für die grundlegende menschliche Verfassung darstellt.

Das Material der Rohre wird verwendet, um den Klang zu transportieren, so wie das Material verwendet wird, um Wasser durch unsere städtische Umgebung zu transportieren. Es wird zu einem aktiven Teilnehmer am Akt des Geschichtenerzählens, indem es nicht nur den Klang färbt, sondern auch seine eigenen sympathischen Vibrationen hinzufügt, die zum Gesamtkörper des Klangs beitragen.


Jeesoo Hong: Tapping bridge

Die Installation "Tapping Bridge" führt zu physischen Erfahrungen, die taktile und akustische Empfindungen eröffnen.

Auf dem Geländer verstärken drei Trichter das sensible Aufeinandertreffen des Materials mit der gegenüberliegenden Wand und den Rohren des Pumpwerks Siegburg entsprechend der Bedienung durch die Besucher dieser Brücke.


Duhyoung Kim: Zwischenpunkt

„Zwischenpunkt“ ist eine Karte für Soundwalk, die die Umgebung von Kunstverein Siegburg bezeichnet. Auf der Karte sieht man keine Punkte, wo man zum Hören hingehen soll, sondern lässt die Karte die Zuschauer sich selbst orientieren. Diese Arbeit wurde mit der Idee entwickelt, dass dieser Ort, altes Pumpwerk, früher ein Durchgang von Wasser war, jetzt an vielen durchfahrende Autos zwischen Siegburg und Sankt Augustin liegt und inmitten der verschiedenen Landschaften(Wohngebiet, Wiese, Fluss, Brücke...) positioniert ist. Die Klänge aus dieser verschiedenen Umgebungen stapeln über einander und Zuhörer stehen dazwischen.


Soojin Ok: Treten auf Blätter

Magst du das Geräusch, auf Blätter zu treten? Die Installation Magst du das Geräusch, auf Blätter zu treten? ist ein Versuch, sich auf das Geräusch heruntergefallener Blätter zu konzentrieren, das aufgrund von Lärm in der Stadt versteckt wird und oft nur schwer zu hören ist. Die im letzten Herbst an verschiedenen Standorten gesammelten Blätter werden im Pumpwerk rekonstruiert, um ein raschelndes und knisterndes Blättergeräusch zu schaffen. Durch diese abgefallenen Blätter werden visuell und akustisch eine Vorstellung von der Endlichkeit des Lebens und dem Lauf der Zeit möglich.


Hye Young Sin: Ein Nachthügel

"Ein Nachthügel" basiert auf dem Wunsch, einen Hügel als Teil der Umgebung zu haben, so dass man hinaufklettern, durchstreifen und hinaufschauen kann.

Die hängende Installation besteht aus rotierenden Tonstücken, deren leichte Berührungen eine subtile Klangdynamik aufbaut. Von oben bietet es eine klangliche Begegnung basierend auf der Position des Betrachters.


Farah Wind: IX

"IX" Is the attempt to translate the pumping station in its original function into an auditory composition. To set the history and character of the architecture to sound. Significant elements were documented, recreated and abstracted for this purpose. At the same time, these elements are to be experienced individually in their materiality, as the recipients play the sound installation on their way into the depths of the subterranean part of the building.

Editor — Juliane Kuhn
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