Im Jahr des Löwen

1995, der deutschen Wirtschaft geht es dank Binnennachfrage gut, die Westdeutschen haben mit der T-Aktie die Börse für sich entdeckt. Rewe kauft sich bei der neuen Pro 7-AG ein, aber bei Kirch in Unterföhring ist noch mehr los, DF1, digitales Bezahlfernsehen ist in Vorbereitung, der Verkaufssender HOT wird gestartet, Hugo, die erste Sendung mit einer live animierten 3D Comic-Moderatorenfigur geht auf Sendung und im Quotenwettrennen der kleinen Sender scheint in diesem Sommer Kabel 1 vor RTL 2 die Nase vorn zu haben. In diesem Jahr kommt ein junger Mann nach München, weil er einen guten Job beim Sendezentrum München bekommen hat. Für einen Rheinländer ist hier vieles ganz anders. Außerdem hat ihn der Privatfernsehboom nach oben gespült und er muss sich erst noch beruflich durchsetzen. Zuerst mobbt er kräftig mit und bringt es zum Abteilungsleiter. Er erlebt persönliche Triumpfs, bekommt ein großes Büro, eine Assistentin, ein Handy und einen Tiefgaragenstellplatz. Doch das Jahr neigt sich zum Ende und das Klima wird zusehends rauer. Schließlich scheint er selber auf der Abschussliste zu stehen. Das Genre bzw. die Struktur des Films ist eine Mischung aus Spielszenen und Interviews tatsächlicher Beteiligter der damaligen Zeit.