Flüsterfliesen

Rauminstallation mit kachelähnlichen Klangobjekten „Ich streife unruhig durch die Zimmer, als ließen sich irgendwo noch Spuren der Kinderstimmen erblicken, die zurückblieben an der Tapete.“ (Marcel Beyer). Die Intention der Arbeit liegt darin die „Wand“ als Raumgrenze und Raumtrennung anders zu definieren und ihre Wahrnehmbarkeit akustisch und visuell zu erweitern. Die Wand soll nicht nur als Abgrenzung und Limitierung gedacht werden, sondern sie soll vielmehr zu einem erlebbarer Bestandteil werden, der den Raum aktiv gestaltet und formt. Der Raum soll durch die Gestaltung der Wand atmosphärische und informative Züge bekommen und verschiedenen Wahrnehmungssinne ansprechen. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Idee der akustischen Fliesen, die als autonom-funktionierende Objekte, als Applikationen an der Wand oder Boden, dem Raum neue Weiten und Tiefen geben. Die Fliesen-Objekte vereinigen in sich visuelle und akustische Ereignisse. Sie haben ein sichtbar gestaltetes Erscheinungsbild, das sich ursprünglich an traditionelle Kachelgestaltung anlehnt, und die in ihnen verankerte Mechanik erzeugen Klänge. Sie erweitern die Raumwahrnehmung visuell und akustisch. Das Farbmuster und das Klangmuster der Kacheln gehen eine Art Synthese ein. Die Dimensionen des architektonischen und des akustischen Raumes kommen collagenartig zusammen. Die Fliesen verlieren ihren meist dekorativen Charakter und werden zu einem Ausdrucksmedium, dass die Wahrnehmung von Raum visuell und akustisch verändert und bereichert. Jede Fliese funktioniert als individuelles und autonomes Objekt, das komplett unabhängig voneinander aber auch und ganz besonders in der Zusammenstellung als modulares Gebilde funktioniert. Diese Objekte können als erweiterbare Systeme betrachtet werden, die Räume optisch und klanglich auskleiden. Den Flüsterfliesen liegt die solarsoundmodul-Schaltung von Ralf Schreiber zugrunde.