hans w. koch: "Glocke + Tier"

Der Kerngedanke des Stückes entstammt ausgedehntem Belauschen des hallensischen Marktplatzes, auf dem menschliche und maschinelle Geräusche im Übermass zu hören sind, aber fast nie die Laute von Tieren.

Das Stück evoziert mithilfe von Aufnahmen zahlreicher Tierstimmen eine barocke Prozession zu Noahs Arche, zusammengerufen von den Glocken des Carillons, das hoch über dem  Maktplatz im roten Turm hängt.

Bei der Uraufführung in Halle wurde die Zuspielung auf zwei Radiofrequenzen ausgestrahlt und von den Konzertbesuchern mittels tragbaren Radios auf dem Platz hörbar gemacht.

In Brno werden dafür Lautsprecher in den Fenstern der Festung verwendet, das dortige Carillon lässt sich vom Computer ansteuern mit Noten, die algorithmisch aus den Tierstimmen extrahiert werden.

Im gleichen Konzert tritt auch der Künstler und Komponist Charlemagne Palestine am Carillon auf.

fotos der uraufführung 2016 in Halle

credit: Marcus-Andreas Mohr