In ihrer Diplomausstellung verhandelt Patricia Falk die Beziehung zwischen dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen im Kontext bildgenerativer KI.
Ausgangspunkt der Rauminstallation ist ein gemeinsam mit der KI entwickeltes Tarot-Kartenspiel – ein Werkzeug, das als Untersuchungsgegenstand über genau diese Beziehungen dient und in dem Experiment mündete, das Tarot als einen Dialog über Technologie als Mitgestalter unserer Realität zu verstehen. Die Ausstellung ist eine Einladung, miteinander zu spielen, Geschichten zu erzählen und gemeinsam zu werden mit der bildgenerativen KI.
Patricia Falk (*1992) möchte in ihrer Arbeit eine Praxis des Geschichtenerzählens fortsetzen. Sie interessiert dabei nicht die Heldengeschichte des Anthropos, der aufbricht, um zu jagen und zu töten, sondern ein Erzählen in der Tradition des tentakulären Denkens. Das tentakuläre Denken, wie Donna Haraway es nennt, ermöglicht ein Verständnis einer komplexen Vernetzung, die Haraway als eine Praxis des mit-werdens beschreibt. Patricia Falk untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit die Schnittstelle zwischen dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen. Mithilfe des Begriff des mit-werdens versucht sie, sich als Teil eines wechselseitigen Netzwerks von Beziehungen zu begreifen. Mit verschiedenen Ansätzen macht sie sich verwand mit den technischen Werkzeugen, die sie nutzt. Sie sind ihr nicht-menschliches Gegenüber. Sie untersucht die Beziehungen, die Kommunikation und die Körperlichkeit innerhalb dieses Konzeptes des mit-werdens. Ihm liegt die Frage zugrunde, wie kann ich mich als Mit-Gestalterin eines komplexen Ökosystems begreifen? Intention ist, die Praxis des Geschichtenerzählens für ein Überleben auf diesem Planeten weiterzuführen und über unsere menschliche Position in einer Gegenwart nachdenken, die alles andere als einfach ist.