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Currents #9: Mother(Land)

Abb.: Detail aus "Die DDR hat's nie gegeben", Diplomausstellung von Anne Arndt, Juli 2021 (Foto: Sabine Dusend)

Jährliche Gruppenausstellung mit Werken von Absolvent*innen von Kunsthochschulen und -akademien in Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen. Von der KHM ist 2022 Anne Arndt beteiligt.

30. Januar bis 6. März 2022
Z33 - House for Contemporary Art, Design & Architecture, Bonnefantenstraat 1
3500 Hasselt (Belgium)

Currents ist eine von Marres (Maastricht) und Z33 (Hasselt) getragene jährliche Plattform für Absolvent*innen belgischer, niederländischer und deutscher Kunsthochschulen. Die mittlerweile neunten Ausgabe präsentiert Werke von Anne Arndt (DE), Sigurrós Björndóttir (IS), Emilia Chinwe Brys (BE), Lou Cocody-Valentino (MQ/FR), Doris Kolpa (NL), Telma Lemarchand (FR), Denys Shantar (UA/CH), Seppe Vancraywinkel (BE), Joppe Venema (NL) and Theresa Weber (DE).


In der von Fenne Saedt (NL) und Lieneke Hulshof (NL) kuratierten Ausstellung Mother(Land) reflektieren 10 Künstler*innen ihre eigenen Herkunft und zeigen in ihren Werken, wie die eigene Identität von der persönlichen Geschichte und ihren Orten geprägt wird.


Richten wir den Blick auf unsere Eltern und deren Vorfahren, den Boden, auf den sie ihre Füße setzen, die Städte, in denen sie lebten, die Arbeit, die sie verrichteten, oder die Kämpfe, die sie führten, dann stoßen wir auf Geschichten, die  irgendwo in uns weiterleben. Ihre Geschichten sind in jedem Moment lebendig; sie kriechen uns unter die Haut, beeinflussen unseren Geschmack und bestimmen unsere Perspektive. Die Vorstellung, dass diese Teil unseres Stammbaums sind, zieht sich durch alle in der Ausstellung gezeigten Werke – manchmal im ganz wörtlichen Sinn, manchmal in Form von Glaubensrichtlinien, die in der Jugend prägend waren, es geht um das Herkunftsland, das nicht mehr existiert, oder alte Freundschaften, die sich wie Familie anfühlen.


In ihrer Mixed-Media-Installation Die DDR hat’s nie gegeben (2021) setzt sich Anne Arndt mit dem Erbe der DDR auseinander am Beispiel einer Bunkeranlage an der Ostsee, die in der DDR als Grenzsicherungsanlage genutzt wurde. Die Bunker sind mittlerweile durch Stranderosion von der Küste ins Meer gewandert. In weniger als zehn Jahren werden sie komplett im Meer versunken sein. Das Verschwinden dieser Monolithen dient Anne Arndt als Metapher für den Umgang mit der Geschichte der DDR und verweist auf Konzepte wie Heimat versus Flucht, History versus Memory, Identität versus Othering.


Anne Arndt, geboren und aufgewachsen in Schwerin, von 2015 bis 2021 Studium der Medialen Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. Aktuell absolviert Anne Arndt das Artistic-Research-Programme an der Royal Academy of Arts The Hague. 2021 wurde sie mit dem Preis für Künstlerinnen der Gleichstellung der KHM ausgezeichnet.


annearndt.de

Editor — Heike Ander
Anne Arndt – "Die DDR hat's nie gegeben", Diplomausstellung, Juli 2021, GLAMOOG/KHM, Köln

Fotos: Sabine Dusend

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